bitcoin als Zahlungsmittel entfernt

tazzine.ch war im Februar 2013 einer der ersten Webshops in der Schweiz bei dem man mit bitcoin bezahlen konnte. Die Hintergründe und Motivation habe ich hier beschrieben.

Etwas schweren Herzens habe ich mich nun entschieden zumindest vorläufig keine Zahlungen mit Cryptowährungen mehr zuzulassen. Die Gründe sind vor allem die extrem hohen Transaktionsgebühren, die alles andere als kundenfreundlich sind.

Die sieben Jahre während derer man bei tazzine.ch mit bitcoin bezahlen konnten waren eine bewegte Zeit für die Cryptowährungen. Leider haben sie sich nicht wie von mir erhofft zu einer ernsthaften alternativen Zahlungsmethode entwickelt. Cryptowährungen ziehen bis jetzt vor allem Spekulanten an. Und so wurden denn auch nur sehr wenige Käufe auf tazzine.ch mit bitcoin bezahlt.

Verbot von Bitcoin-Bancomat in Taiwan

Wie unter anderem das Wall Street Journal berichtet untersagt die taiwanesische Finanzaufsichtsbehörde die Inbetriebnahme eines Bancomaten für Bitcoins. Die seltsame Begründung: “Bitcoin ist kein legales Zahlungsmittel”.

Mich würde Wunder nehmen wo geschrieben steht, dass ein Automat nur legale Zahlungsmittel herausgeben darf? Mit der gleichen Begründung müsste man verbieten:

  • Automaten in Spielhallen, bei denen man Geld in Spielchips für Glücksspiele umtauschen kann.
  • (fiktive) Automaten, an denen man 1g Goldbarren gegen Bargeld bezieht.
  • Zigarettenautomaten – weil Zigaretten vor allem in inflationären Zeiten auch schon als Tauschmittel verwendet wurden.

An den obigen Beispielen sieht man, dass die Begründung der Behörde absurd ist. Was also veranlasst sie den Bancomaten zu verbieten? Ich kann mir nur zwei Erklärungen vorstellen

  1. Die Experten und hochbezahlten Berater der Taiwanesischen Finanzaufsichtsbehörde haben nicht verstanden, was Bitcoin ist.
  2. Die Finanzaufsichtsbehörde hat Bitcoin verstanden und wähnt eine Bedrohung. Sie versucht möglichst früh durch Verbote die Verbreitung von Bitcoin zu behindern.

Beides wäre doch recht bedenklich…

Bitcoin Präsentation

Für meinen online Shop tazzine.ch benötige ich ein effizientes und praktisches Zahlungsmittel. Leider muss man feststellen, dass es nach über 20 Jahren seit Bestehen des Internet noch immer kein wirklich befriedigendes Zahlungmittel für Geldtransaktionen im Netz gibt. Ganz kurz gesagt die Probleme: Kreditkarten sind grotesk unsicher und Transaktionen zu teuer. Banküberweisungen sind schwerfällig, Überweisungen dauern lange und werden Nachts und am Wochenende nicht ausgeführt. PayPal ist teuer und unsympathisch.

Mit grossem Interesse habe ich daher von Bitcoin gehört (zuerst im Sommer 2012) und mich dann vertieft damit beschäftigt (Dezember 2012). Im Februar ’13 habe ich es als Zahlungsmittel in meinem Shop zugelassen – als mitunter einer der ersten online Shops in der Schweiz.

Bitcoin ist in vielerlei Hinsicht faszinierend. Es ist ein völlig neuartiges Konzept für ein peer-to-peer Zahlungsmittel, das keine zentrale Instanz benötigt.

Hier meine Präsentation, die ich im April 2013 intern bei meinem Arbeitgeber gehalten hatte: Bitcoin-Praesentation-Apr13.pdf . Die Präsentation eignet sich nicht als Tutorial, aber insbesondere die Slides 10-12 können für jemanden von Nutzen sein, der das Bitcoin Protokoll kennt und es jemandem erklären möchte.

20min: Einkauf bei tazzine.ch mit Bitcoin

Gestern erschien in der online Ausgabe von 20min der Artikel Bezahlen mit virtuellem Geld – der Selbstversuch. Im Artikel wird unter Anderem der Einkauf von Espressotassen bei tazzine.ch beschrieben, und die anschliessende Bezahlung mit Bitcoins. tazzine.ch bietet als einer der ersten online Shops in der Schweiz die Bezahlmöglichkeit mit Bitcoins an.

Bitcoins als Zahlungsmittel

tazzine.ch akzeptiert ab sofort Bitcoins als Zahlungsmittel für das gesamte Sortiment. Die Rechnung wird in Schweizer Franken (CHF) berechnet und dann zum aktuellen Tageskurs in Bitcoin (BTC) umgerechnet.

Vorteile von Bitcoin für den Kunden:

  • schnelle Ausfhrung der Transaktionen (schneller als Banküberweisungen)
  • einfaches Handling (einfacher als Banküberweisungen)
  • Anonymität (gegenüber Banküberweisungen oder Kreditkartenzahlungen)

Vorteile von Bitcoin für den Händler:

  • sehr geringe oder keine Transaktiongebühren (viel günstiger als Kreditkarten oder PayPal)
  • hohe Sicherheit der Transaktionen – kein Delkredererisiko (z.B. gegenüber PayPal)
  • sehr einfache Integration im online-Shop

Ich halte Bitcoin für ein sehr innovatives Zahlungsmittel und hoffe mit diesem Schritt dessen Verbreitung zu unterstützen.